Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Jon Michelet "Abendlied in Alma Ata"

Top-aktuell und todlangweilig

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Die beiden norwegischen Elitesoldaten Aronsen und Sylow erhalten von Kommandeur Sørsæther, einem abgehalfterten und delinquenten Befehlshaber, den Auftrag, die russisch-irakische Atomphysikerin Raina Smirnowa aus Alma Ata, Kasachstan, zu entführen. Auftraggeber sind die Amerikaner, die in Smirnowa den lebenden Beweis für Saddam Husseins Bedrohung der Welt durch Atomwaffen sehen. Gleichzeitig bekommt der New Yorker Journalist Guther, ebenfalls einigermaßen abgehalftert und versoffen, Wind von der Sache und beginnt mit seiner Recherche für die New York Post. Es erscheint ein Artikel in der Netversion der Zeitung, der Aronsen und Sylow das Leben kostet. Sie sind verraten worden. Es kommt zum Showdown zwischen Verräter und Rächer.

Leitartikel für Armee-Fans

Bis es allerdings soweit ist, muss sich der Leser durch gut zwei Drittel des Buches quälen. Ausführlich, allzu ausführlich, werden alle Hintergründe des vermeintlichen Krimiplots dargelegt, inklusive der gesamten norwegischen Verteidigungspolitik und des Aufbaus der norwegischen Streitmacht. Wer nicht gerade ein Armee-Fan ist, wird hier schon gähnend das Buch zur Seite legen. Erstaunlich auch, wie top-aktuell und gleichzeitig unendlich langweilig ein Buch sein kann. Irak-Krieg hin, Irak-Krieg her, "Abendlied in Alma Ata" wird nicht spannend. Es ist viel zu langatmig erzählt und dient vor allem dem Autor als politisches Forum. Dies ist gute skandinavische Tradition, doch hätte Jon Michelet hier besser daran getan, einen Leitartikel denn einen Krimi zu schreiben. Denn die Geschichte will sich einfach nicht entwickeln. Als dann endlich Schwung in die Sache kommt - Aronsen und Sylow geraten in einen Hinterhalt und kommen dabei um; das sei hier verraten, denn es besteht kaum Spoiler-Gefahr -, wird das Ende auf gerade mal etwa 20 Seiten kurz, knapp und wiederum völlig unspannend abgehandelt.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
Spannende und unterhaltsame Krimilektüre wäre es dagegen gewesen, wenn Jon Michelet die ersten 90-100 Seiten auf 10-20 Seiten zusammengekürzt und von da aus seine Suche nach dem Verräter entwickelt hätte. So aber bleibt eine nichts sagende Story vor zwar top-aktuellem Hintergrund, die aber weder neue Einsichten bringt - oder bin ich bloß drüber eingeschlafen? - noch ein paar spannende und unterhaltsame Stunden. Sorry, Jon Michelet, aber ein guter Krimi geht anders - und das weißt du eigentlich auch.

Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
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